So gründen Sie ein Einzelunternehmen in Deutschland (Teil 1)

Ein Einzelunternehmen ist die einfachste und am weitesten verbreitete Rechtsform für Selbstständige und Kleinunternehmer in Deutschland. Es ist ideal für Freiberufler, Handwerker und alle, die ihr eigenes Geschäft mit geringem bürokratischem Aufwand starten möchten. Die Gründung ist relativ unkompliziert, birgt aber auch einige Besonderheiten, die man beachten sollte.
Was ist ein Einzelunternehmen?
Ein Einzelunternehmen wird von einer einzelnen natürlichen Person geführt, die als alleiniger Inhaber alle Entscheidungen trifft und das gesamte Risiko trägt. Es gibt keine rechtliche Trennung zwischen dem privaten und dem geschäftlichen Vermögen. Das bedeutet, der Inhaber haftet mit seinem gesamten Privatvermögen für alle Verbindlichkeiten des Unternehmens.
Vorteile eines Einzelunternehmens:
- Einfache und schnelle Gründung: Geringer bürokratischer Aufwand und keine Notarbesuche (in den meisten Fällen).
- Geringe Gründungskosten: Keine Mindestkapitaleinlage erforderlich und niedrige Anmeldegebühren.
- Volle Entscheidungsfreiheit: Der Inhaber trifft alle Geschäftsentscheidungen selbst.
- Einfache Buchführung: Für kleinere Unternehmen oft eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) ausreichend, was weniger komplex ist als eine doppelte Buchführung.
- Keine Offenlegungspflichten: Im Gegensatz zu Kapitalgesellschaften müssen Jahresabschlüsse nicht im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.
Nachteile eines Einzelunternehmens:
- Unbeschränkte Haftung: Der Inhaber haftet mit seinem gesamten Privatvermögen für alle Schulden und Verbindlichkeiten des Unternehmens. Dies ist der größte Nachteil.
- Keine Kapitalbeteiligung Dritter: Es ist schwierig, Investoren ins Boot zu holen, da keine Anteile verkauft werden können.
- Keine Trennung von Privat- und Geschäftsvermögen: Dies kann die Finanzplanung erschweren.